Der Albuch

Die Natur im Albuch – Ein Schatz unserer Heimat

Die Albuchregion ist ein einzigartiger Naturraum, der durch seine urwüchsigen Wälder,
stillen Täler und artenreichen Lebensräume besticht.

Leberblümchen – Foto: © Dr. Karen Debler

Am Albtrauf finden sich naturnahe Kalkbuchenwälder und steile Schluchtwälder – ein selten gewordenes Ökosystem von besonderem Wert.
Im Frühling verzaubern Teppiche von Hohlem Lerchensporn, Buschwindröschen und Lungenkraut. Das besonders geschützte Leberblümchen gedeiht auf kalkhaltigem Grund im Buchenwald der Albhochfläche. Seidelbast und Türkenbundlilie – beides besonders geschützte Arten- erfreuen mit Duft und auffälliger Blüte. Im feuchten Schluchtwald gedeihen Märzenbecher und Hirschzungenfarn.

Die Hallenbuchenwälder – grüne Kathedralen

HallenbuchenwälderFoto: © Max Schiefele

Typisch für den Albtrauf und die anschließende Hochfläche sind die imposanten Hallenbuchenwälder. Ihre hochgewachsenen Buchen mit säulenartigen Stämmen erinnern an das Innere einer Kirche. Diese Wälder sind nicht nur beeindruckend in ihrer Erscheinung, sondern auch ökologisch bedeutsam: Sie beherbergen eine enorme Vielfalt an Pflanzen, Pilzen, Insekten und Vögeln – viele davon spezialisiert auf alte, strukturreiche Buchenbestände. Schwarzspechte zimmern Bruthöhlen auch für die Hohltaube und den Rauhfußkauz. Die kleine Eule kommt als seltene Art bei uns nur in den Albuchwäldern der Hochfläche vor. Waldschnepfen balzen im Frühjahr am Utzenberg, Rechberger Buch und den Wäldern bei Irmansweiler. Greifvögel wie Rotmilan, Schwarzmilan, Bussard, Habicht und Wanderfalke jagen am Albtrauf und den Waldrändern der Hochfläche.
Uhu, Waldkauz und Sperlingskauz teilen sich die Nacht mit verschiedenen Fledermausarten. Auf dem Albuch gibt es in den Karsthöhlen am Falkenberg, Scheuelberg, Rosenstein und der Schreiberhöhle bei Steinheim überregional bedeutende Quartiere.

Seltene Feuchtbiotope

Hülbe Lauterburg – Foto: © Dr. Karen Debler

Wasser ist auf dem Karst des Albuchs knappes Gut. Zahlreiche Hülben und einst für die Viehzucht angelegte Weiher sind die einzigen Feuchtgebiete für Amphibien und die selten gewordene Ringelnatter. Die Naturschutzgebiete Weiherwiesen und die Rauhe Wiese bei Röthenbach sind Kostbarkeiten mit seltenen Pflanzen wie Trollblume, Knabenkraut, Fieberklee, Arnika und Wollgras. Neben verschiedenen Amphibien- und Libellenarten sind sie auch Rastplatz und/oder Brutgebiet für seltene Vogelarten wie Zwergtaucher, Baumfalke, Waldwasserläufer und Raubwürger. Auf der Rauhen Wiese findet man in der Moorheide Raritäten wie das Harzer Labkraut oder die Quendel-Kreuzblume die man sonst auf der Alb vergebens sucht.

Ein Rückzugsort für bedrohte Arten

Erdkröten – Foto: © Dr. Karen Debler

Die Wälder des Albuchs bieten Lebensraum für zahlreiche geschützte und seltene Tierarten.
Besonders hervorzuheben sind:

  • Mopsfledermaus und Große Hufeisennase – auf alte Bäume mit Höhle angewiesene Fledermausarten, die nur noch in wenigen Regionen vorkommen.
  • Rotmilan, Schwarzmilan, Waldschnepfe, Schwarzspecht, Rauhfußkauz, Sperlingskauz und Uhu – Vögel, die hier ideale Bedingungen für Brut und Nahrungssuche finden. Tannenhäher als Reliktart der alpinen Vogelwelt.
Rotmilan – Foto: © Max Schiefele

Diese Tiere sind nicht nur faszinierend – sie sind auch Indikatoren für einen gesunden,
funktionierenden Naturraum.

Ein Ort der Ruhe und Ursprünglichkeit

Der AlbuchFoto: © Max Schiefele

Der Albuch ist mehr als nur ein Waldgebiet – er ist ein Ort der Stille, der Erholung und der
tiefen Naturverbundenheit. Seine Landschaften laden zum Innehalten ein, zum Staunen und zum achtsamen Erleben. Hier zeigt sich die Natur in einer selten gewordenen
Ursprünglichkeit, die es zu bewahren gilt – für uns und für kommende Generationen.